weiblich, geboren ca. Juni 2015
Im Oktober 2015 erhielt ich den Notruf: die Anwohner in einer Wohnsiedlung wollen Katzen töten! Eine kleine Katzengruppe verschiedenen Alters lebte unter katastrophalen Umständen, immer verfolgt von den Anwohnern, ohne Futter und Wasser des nachts in den Kellerfenstern und dem umliegenden Gebüsch liegend. Man beobachtete eine ältere, eine möglicherweise trächtige und drei Jungkatzen. Ich nannte sie: Clarisse, Pascal, Ranja, Lunette und Mimmie.
Clarisse ist eine der Katzen aus dem Rudel Straßenkatzen in Gerardmer. Sie war sehr mager und vor allem sehr ängstlich. Die ersten Monate lag sie nicht in einem Katzenkorb sondern dahinter, eng an das Heizungsrohr gepresst. Ich hoffte, dass sie zum Fressnapf geht, wenn sie sich in Sicherheit fühlt und sie nahm langsam aber stetig an Gewicht zu. Ihr Fell war nicht mehr so struppig und ihr Blick wurde neugieriger. Ich bat eine Tierärztin um einen Hausbesuch, um alle Neulinge zu untersuchen mit Bluttest und anschließender Impfung. Es gestaltete sich bei Clarisse als äußerst schwierig, denn Anfassen war mit wildem Geschrei begleitet.
Sie hat fast ein Jahr gebraucht, dem Menschen zu vertrauen.
Jetzt haben wir Frühjahr 2017 und erst seit kurzer Zeit lässt sie zu, dass eine menschliche Hand sie berührt, bleibt aber immer in Hab-Acht-Stellung. Hört sie fremde Geräusche, wird Clarisse für längere Zeit unsichtbar!