Bijou, verstorben im September 2011

Wir wurden plötzlich und unerwartet getrennt, ohne ein Abschiedswort, ein Blick von dir als du gingst: "ich will meine Runde drehen" und dann sah ich dich davonflitzen zusammen mit Chico...

Du kamst nie mehr wieder und nach 14 Tagen die Nachricht, du bist gefunden, aber du lebst nicht mehr.

Ich habe das angeschaut, was du noch warst. Ich konnte dein Maul, deine Pfoten erkennen. Ich werde dieses Bild nicht los!

Aber, wenn ich alleine in Ruhe bin, dann sehe ich dich überall lebend: auf dem Sessel, auf dem Sofa, in der Küche....   im Wald, auf der Wiese, auf all deinen Lieblingsplätzen. Ich sehe dich auf der Wiese zusammen mit Julie buddeln. Ich spüre dich, ich rieche dich, ich höre deine zufriedenen Brummtöne und ich sehe deine wissenden Augen, die ein Ruhepol waren und mir alles gesagt haben, was ich wissen musste - über dich und über mich - und über das Leben!

Ich und Hanno danken dir, wir durften 7 Jahre mit dir unser Leben teilen. Du hast uns viel Schönes geschenkt, an das wir uns erinnern können und du warst allen Tieren auf unserem Hof ein guter Freund. Bleib in unserer Nähe, damit wir dich immer spüren dürfen. Begleite uns weiterhin - du -  unser Glück, die wir immer lieben werden...  

 

Alles was beginnt, muss enden. Denn wozu sonst wäre die Zeit gut? Und niemand vermochte je, der Zeit erfolgreich entgegenzutreten. Wer sah jemals einen Fluss zu seiner Quelle zurückfließen oder ein Küken in sein Ei zurückkehren?

Das verzehrende Feuer verliert zuletzt immer seinen Appetit und verlöscht.

Auch der höchste Berg geht schließlich in die Knie und verwittert.

Das Leben aber deutet das Gesetz der Zeit um. Es bildet sich, entwickelt sich und wird schöner und schöner in einer Welt, in der alles auf eine stetig wachsende Unordnung zueilt.

Es meidet die beschauliche Ruhe des Unbelebten, geht behutsam wie ein Seiltänzer immer weiter voran und wehrt unablässig sein Ende ab. Doch man kann dem Pfeil der Zeit nicht beliebig oft ausweichen. Das ist dem Leben versagt.

Eines Tages wird mein Leben den Kampf aufgeben und der Welt diese Materie zurückgeben, aus der ich gemacht bin. Diese Galaxie aus Milliarden von Atomen, die ich bin, wird sterben, so wie auch die Sterne sterben und ihre Materie im Raum ausstreuen. Alle diese Atome, die zusammenkamen, um in mir zu tanzen, werden gehen, um anderswo zu tanzen. Drei kleine Runden, drei große Runden, und dann sind sie wieder fort.

Sie werden in die Flügel eines Schmetterlings eingehen, in die Rinde eines Baumes, in den Wasserdampf einer Wolke oder in die Härchen eines Flohs. Und ich werde aufhören, mein Lied zu singen, damit andere es auf ihre Weise vortragen …

Aus „GENESIS – Woher kommen wir? "
von Marie Pérennou und Claude Nuridsany