männlich, geboren ca. Juni 2015

Im Oktober 2015 erhielt ich den Notruf: die Anwohner in einer Wohnsiedlung wollen Katzen töten! Eine kleine Katzengruppe verschiedenen Alters lebte unter katastrophalen Umständen, immer verfolgt von den Anwohnern, ohne Futter und Wasser des nachts in den Kellerfenstern und dem umliegenden Gebüsch liegend. Man beobachtete eine ältere, eine möglicherweise trächtige und drei Jungkatzen. Ich nannte sie: Clarisse, Pascal, Ranja, Lunette, Mimmie.

Ranja war etwas zutraulicher als seine Kameraden, aber eine offene Wunde am Hals machte mir große Sorgen. Es war anfänglich unmöglich, ihn regelmäßig zu behandeln. Er verkroch sich in die hinterste Ecke auf dem Kleiderschrank und selbst mit großen Turnübungen für uns nicht erreichbar.

Leider mussten wir ihn für einige Wochen in die Quarantäne geben bis seine Wunde verheilt war. Hinzu kam noch eine Augenentzündung und in dem Getrenntsein von seinen Freunden beschloss er das Fressen einzustellen. Nun, wir gesellten Clarisse und Pascal zu ihm und seine Lebensfreude kam zurück. Wieder in Freiheit lief er im Gegensatz zu den anderen Neuzugängen gerne durchs Haus, gesellte sich zu uns Menschen und verlangte rund um die Uhr betreut zu werden.

Ich beschloss ihn in eine Familie zu geben: nette Menschen, freundliche Erstkatze, gemütliches Haus mit einem großen Garten in einer verkehrsruhigen Wohngegend. Ich war glücklich über diesen Platz, aber dieses Gefühl teilte Ranja nicht mit mir. Er verkroch sich auch dort auf einem Schrank, spuckte die Menschen an, wenn sie näher kamen, griff er die dort lebende Kätzin an und stellte nach einigen Tagen das Fressen ein. Bei aller Geduld und Liebe wollte die Familie den Kater nicht behalten. Wieder zurückgekehrt wurden seine Freunde begeistert begrüßt und er nahm sein altes Leben wieder auf. Gerne hätten wir diesem schönen Kater eine eigene Familie gewünscht; aber er zeigt uns jeden Tag wie gut er sich fühlt: mit uns, den Hunden und seinen Katzenfreunden.