Sammy's Weg in ein neues Leben
Es war ein heißer Nachmittag im Juli 2011...

... als mich das Foto eines Hundes in Not erreichte.

"Der Hund - der Besitzer hatte ihm noch nicht einmal einen Namen gegeben - lebt dort einsam und unter den schlechtesten Bedingungen und muss sofort dort abgeholt werden", war die Bitte. "Das Tier habe einen Augenausdruck, als habe er sich bereits aufgegeben". 

Ein ca. 6 Jahre alter Rüde, verwahrlost, keine Angaben über den Charakter und Gesundheitszustand - wer nimmt diesen Hund auf?? Eines war uns klar: wir können diesen Hund nicht in ein Tierheim geben. Er sollte sofort eine liebevolle Aufnahme in einer Familie finden.

Als wir den Hund aufsuchten, sahen wir einen total abgemagerten Hund mit verfilztem, stinkendem Fell, umgeben von Unrat und seinem eigenen Kot. Ein paar alte Hühnerknochen lagen auf dem Boden, aber wegen der zu kurzen Kette, für ihn nicht erreichbar. Die verrostete Wasserschüssel war leer. Die kleine baufällige Hundehütte konnte weder Nässe noch Kälte abhalten. Ein trauriger Anblick für uns Tierschützer. Er drückte sich sofort schutzsuchend an uns, war uns vertrauensvoll zugetan und genoss die Streicheleinheiten und ruhigen Worte. Aber seine Augen schienen leer. Er konnte nicht genug Berührungen bekommen und er jaulte, als wir ihn wieder verließen. Schnell waren die amtlichen und tierärztlichen Formalitäten abgeschlossen und während dieser Zeit hatte ich ständig das Telefon in der Hand und bat im Tierschutzfreundeskreis um Hilfe, einen Platz für den Hund zu finden. 

Und wir fanden diese Menschen. Sie hatten vor einiger Zeit ihre alte Hündin verloren und waren bereit, diesen Hund ohne wenn und aber aufzunehmen. Wir berichteten ihnen, dass wir keine genaueren Angaben über sein Wesen und sein Verhalten machen könnten, denn dieser Hund war all seine Lebensjahre an der 1m kurzen Kette und hatte nie zuvor Kontakt zu Menschen. Aber das hielt sie von ihrer Bereitschaft nicht ab.

Die ersten Wochen waren für die neue Familie nicht einfach. Es wurden Borreliose, Anämie und ein Leberschaden diagnostiziert. Er musste das Laufen lernen und verhielt sich lange Zeit in seiner geduckten Haltung. Alles war neu für diesen Hund und er war schreckhaft. Er hatte eine schlaffe Muskulatur, eine Fehlstellung an den Hinterbeinen, eine trockene schuppige Haut und verfilztes Fell. Als eine Schönheit konnte man ihn in diesem Stadium nicht bezeichnen. Die Familie nahm Kontakt zu einem Tiertrainer auf, um den Hund vorsichtig und sanft aufzubauen.

Aber die Liebe und Pflege, die er von seinen neuen Menschen bekam und die tierärztliche Versorgung machten ihn zu diesem wunderbaren Hund. Nicht nur "Sammy" ist glücklich, auch seine Familie erzählt mit Freude über seine Entwicklung und sie können sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. 

Ich habe einen großen Respekt vor dieser Familie! Chapeau!!

Und ein großes Dankeschön an all die Menschen, die mit ihrer Spende geholfen haben.

Wir wünschen Sammy viel Glück und Freude in seinem weiteren Leben!