Pascal, verstorben am 14.09.2018
Mach es gut...
männlich, geboren ca. Juni 2015
Im Oktober 2015 erhielt ich den Notruf: die Anwohner in einer Wohnsiedlung wollen Katzen töten! Eine kleine Katzengruppe verschiedenen Alters lebte unter katastrophalen Umständen, immer verfolgt von den Anwohnern, ohne Futter und Wasser des nachts in den Kellerfenstern und dem umliegenden Gebüsch liegend. Man beobachtete eine ältere, eine möglicherweise trächtige und drei Jungkatzen. Ich nannte sie: Clarisse, Pascal, Ranja, Lunette, Mimmie.
Pascal war so scheu, dass er nichtmal die Nähe seiner Kameraden von der Straße ertragen konnte. Die Augen hielt er ständig zusammengekniffen, dass wir an eine Verletzung dachten, was sich aber später nicht bewahrheitete. Er war einfach ängstlich und blieb auch lange Zeit allein im Quarantänezimmer, während seine Kameraden sich schon frei im Haus bewegten. Selbst Geräusche aus dem Garten erschreckten ihn. Ihn zu untersuchen, impfen und später zu kastrieren war eine große Unternehmung und wir dachten, wenn wir ihm die Tür öffnen, werden wir ihn nie wiedersehen. Also musste baldigst alles erledigt werden.
Und dann kam die Freiheit. Er verhielt sich sehr schwierig. Keine Nähe zu Menschen, keine Nähe zu den Katzen und anderen Tieren. Erst zum Herbst 2016, als das Wetter unbeständiger wurde, fand er den Weg ins Haus zurück und rückte Tag für Tag näher zu den Menschen. Ihn zu streicheln geht nur mit vorheriger Anmeldung. Dann genießt er es für kurze Zeit, entfernt sich aber, wenn es ihm ausreichend ist. Ist er uns Menschen gut zugetan, dann schläft er am Fußende des Bettes und am Tag auf dem Sofa, jedoch sagen seine Augen oft: rühr mich nicht an! Ob das für immer so bleiben wird und was hat ihn so ängstlich und unnahbar gemacht?